Wie funktioniert Röntgen?

Untersuchungen mit Röntgenstrahlung liefern Bilder aus dem Körperinneren. Leider ist sie nicht ganz ungefährlich.

Wie funktioniert Röntgen?

Röntgenuntersuchungen gehören seit vielen Jahrzehnten zu medizinischen Standardverfahren. Sie werden eingesetzt, um einen Krankheitsverdacht zu bestätigen, Herz und Lunge zu untersuchen, Tumore zu erkennen oder Gefäßverschlüsse sichtbar zu machen.

Was ist Röntgen?

Beim Röntgen handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, bei der ein Körper mit der Röntgenstrahlung durchstrahlt wird und im Ergebnis ein Bild dieser Durchstrahlung entsteht. Früher wurden diese Bilder auf Filmmaterial festgehalten, heute ist dies auch auf elektronischem Wege möglich.

Röntgenstrahlen, die durch den Körper laufen, werden je nach Gewebeart mehr oder weniger stark "absorbiert" (aufgenommen). Ein Knochen läßt weniger Strahlung durch, ein Muskel mehr. Auf dem Röntgenbild eines Arms sieht man daher den Knochen als eine weiße Struktur, den Muskel dagegen als dunkle Struktur.

Was ist Röntgenstrahlung?

Diese Art von Strahlung entsteht in einer "Röntgenröhre". Dabei werden im Vakuum (also unter Luftabschluß) Elektronen beschleunigt und treffen auf eine Elektrode (die "Anode"). Im Moment des Abbremsens entsteht die Strahlung, Physiker nennen sie "Bremsstrahlung". Es handelt sich bei der Röntgenstrahlung um "elektromagnetische" Wellen, genau wie das sichtbare Licht. Der Unterschied zu sichtbarem Licht liegt dabei in der "Wellenlänge".

Röntgenstrahlung ist nicht ungefährlich und soll nur eingesetzt werden, wenn es wirklich medizinisch notwendig ist. Sie stellt eine energiereiche Strahlung dar, die Schädigungen der Erbsubstanz der Zellen verursachen kann. Entscheidend dabei ist die "Dosis", d.h. die Menge an Strahlung, die das Gewebe aufnimmt. Verschiedene Gewebearten reagieren zudem noch mit unterschiedlicher Empfindlichkeit auf ein möglicherweise zu hohe Strahlungsbelastung. Kein Arzt wird eine Röntgenuntersuchung nur "aus Spaß" machen lassen. Kinder kommen mit dieser Untersuchung seltener in Berührung als Erwachsene.

Was passiert bei einer Röntgenuntersuchung?

Die Kleidung bei den zu untersuchenden Körperteilen muß abgelegt werden und jeglicher Schmuck ebenfalls. Bei manchen Untersuchungen werden Körperteile, die vor Röntgenstrahlung geschützt werden müssen, mit einer Schürze aus Blei abgedeckt. Das kann für Kinder unangenehm sein, da dieser Schutz recht schwer ist.

Die Röntgenaufnahme selbst dauert nur sehr kurz, dennoch muß man ruhig sitzen oder stehen, auch geringe Bewegungen führen wie bei richtigen Fotos zu "verwackelten" Aufnahmen.

Es gibt Untersuchungen, bei denen man vorher ein sogenanntes "Kontrastmittel" schlucken muß. Dabei werden oft Untersuchungen an Speiseröhre, Magen oder Darm durchgeführt.

Wo wird die Röntgenuntersuchung eingesetzt?

Besteht ein Verdacht auf einen Knochenbruch, so muß sich der Arzt oft Gewißheit verschaffen und setzt eine Röntgenuntersuchung ein.

Ein modernes Verfahren ist die "Computertomographie", bei der durch Röntgenstrahlen überlagerungsfreie Querschnittsaufnahmen von jeder beliebigen Körperregion herstellbar sind. Im Ergebnis erhält man "Schnittbilder".

Zahnärzte nutzen Röntgenaufnahmen, um die Behandlung entzündeter und abgestorbener Zähne oder Erkrankungen des Zahnbetts zu unterstützen und Zahnersatz zu planen.

In Forschung und Technik wird Röntgenstrahlung schon lange genutzt. Ein Beispiel ist die "Röntgenstrukturanalyse", um Kristallstrukturen zu erforschen. In der Werkstoffprüfung wird Röntgenstrahlung genutzt, um Risse oder Hohlräume in kritischen Teilen zu finden.

Auch als eine eigenständige Kunstform ist Röntgenfotographie etabliert. Fotos von Schlangen mit gerade verschlungener Mahlzeit, das Innere von Uhrwerken oder Staubsaugern ziehen Aufmerksamkeit auf sich und leisten einen Beitrag zum Verständnis naturwissenschaftlicher und technischer Zusammenhänge.

 


Foto:© carlosseller - Fotolia.com




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