Insektenstaaten - super organisiert!

Staaten kennen wir in der Politik, aber auch im Tierreich gibt es sie. Wie entstehen Insektenstaaten, wie organisieren sie sich?

Insektenstaaten - super organisiert!

Insektenstaaten - super organisiert!

Insektenstaaten - super organisiert!

Ameisen gehören zur "Klasse" der Insekten, innerhalb der "Ordnung" der Hautflügler bilden sie eine eigene "Familie". Sie bilden Staaten, so bezeichnet man in der Biologie gemeinsam lebende Tiere der gleichen "Art", die sich durch Arbeitsteilung und gemeinsame Pflege der Nachkommen auszeichnen. Im Laufe der Evolution konnten sie so anderen Arten gegenüber einen Vorteil erlangen.

Ameisen treten in verschiedenen individuellen Typen auf: Es gibt mit Flügeln ausgestatte Männchen und Weibchen (während der Schwarmzeit zur Begattung), sowie Weibchen, die nach der Begattung die Flügel abwerfen und ungeflügelte Weibchen.

Woraus besteht ein Ameisenstaat?

In einem Ameisenstaat gibt es neben der Königin die Arbeiterinnen und Soldatinnen sowie für kurze Zeit die Männchen. Sie leben in einem gemeinsam gebauten Nest, welches unterhalb der Erde, aber auch oberhalb in großen Ameisenhügeln gelegen sein kann.

Wie findet die Staatenbildung statt?

Bei den meisten Ameisen erfolgt die Gründung eines eigenen, neuen Staates durch ein Weibchen: ist es begattet worden, was beim "Hochzeitsflug" geschieht und bei dem es Spermien (Samen) aufnimmt, so legt es seine Eier an geschützten Stellen. Es pflegt die Nachkommen, füttert und bewacht sie. Sobald erste Arbeiterinnen geschlüpft sind, beginnt allmählich die Arbeitsteilung. Die Arbeitsteilung ist ein wesentliches Merkmal eines Insektenstaates.

Die Königin beginnt, nur noch Eier zu legen und widmet sich dieser einen Aufgabe bis an ihr Lebensende. Da sie nun nicht mehr für Nahrung sorgen und die Nachkommen aufziehen kann, übernehmen die Arbeiterinnen diese Aufgabe.

Wie kommunizieren die Mitglieder eines Insektenstaates?

Bei Ameisen erfolgt die Kommunikation über mehrere Wege: Über chemische Duftstoffe und über das Betasten und Befühlen mit ihren Fühlern.

Welche Formen der Arbeitsteilung gibt es?

Es gibt Arten, bei denen einzelne Ameisen nur dazu da sind, Blätter in Baumwipfeln zu zerbeißen. Dazu nutzen sie besonders groß ausgebildete Kiefer. Andere Tiere übernehmen den Transport der Blattstücke ins Nest. Im Nest werden die Stücke von kleineren Ameisen zerkaut und zu einem Brei zerkleinert. Wieder andere Ameisen züchten mit Hilfe des Breies einen Pilz, von welchem die "Gärtnerinnen" dann Stücke als Nahrung weiterreichen.

Man spricht aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Spezialisierungen in einem Ameisenstaat auch von einem "Superorganismus". Die Gesamtheit aller Individuen verhält sich nach außen wie ein einzelnes, selbständiges Lebewesen: es pflanzt sich fort, ernährt sich, betreibt Immunabwehr, verteidigt sich und zieht notfalls davon. Die Fähigkeiten der einzelnen Individuen werden zu einer sogenannten "kollektiven Intelligenz" erweitert, die mehr kann als ein einzelnes Individuum.

 



Foto 1: © Claudia Perez Leal - Fotolia.com
Foto 2: © Erika Buresch - Fotolia.com (528)




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