Was ist der Lotuseffekt?

Selbstreinigende Pflanzen faszinieren Biologen und regen Ingenieure zum Nachmachen an.

Was ist der Lotuseffekt?

Die Indische Lotus Pflanze (Nelumbo nucifera) gilt als Symbol für Schönheit und Reinheit.
Diese Pflanze wächst in schlammigen Gewässern, dennoch sind ihre Blätter immer sauber. Das verdankt Sie einem Selbstreinigungseffekt, den man auch "Lotuseffekt" nennt.

Unter dem Mikroskop erkennt man auf der Blattoberfläche eine Noppenstruktur, winzige Erhebungen (auch Papillen genannt). An der Oberfläche der Noppen befindet sich eine wasserabweisende Wachsschicht. Gelangt nun ein Wassertröpfchen auf diese Oberfläche, so rollt es leicht nach unten. Es hat nämlich einerseits wenig Kontakt zur Blattoberfläche und nimmt andererseits aufgrund seiner Oberflächenspannung leichter eine Kugelform an. Daß Wasser so leicht abperlt, liegt also zum einen an der wasserabweisenden Oberfläche und zum anderen an der feinen Oberflächenstrukturierung.

Beim Abrollen des Wassertropfens werden an der Blattoberfläche befindliche Schmutzpartikel "eingesammelt" und mit fortgeführt. Diese Selbstreinigung der Pflanzen fand das Interesse von Wissenschaftlern, die versuchten, eine solche Oberflächenstruktur technisch herzustellen. Diese Forschung führte zur Entwicklung von Farbanstrichen an Fassaden oder Gläsern, die sich bei jedem Regen selbst reinigen und so länger haltbar sind bzw. seltener gereinigt werden müssen.


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