Wie funktioniert eine Musikkassette?

Musikkassetten bescherten manchen Bandsalat, waren aber eine große Erfolgsgeschichte beim Musikaufnehmen und -abspielen

Wie funktioniert eine Musikkassette?

Wie funktioniert eine Musikkassette?

Wie funktioniert eine Musikkassette?

Wie funktioniert eine Musikkassette?

In nur wenigen Haushalten werden heute noch Musikkassetten (MC, auch Audiokassette, Kassette, Kompaktkassette genannt) verwendet - meist gibt es noch spezielle Aufnahmen, die einem lieb sind, oder es existieren noch Hörspielkassetten der Kinder, die nun für die Enkelkinder wieder hervorgeholt werden. Meist ist es schon schwierig, noch ein geeignetes Abspielgerät dafür zu finden!

Noch bis in die Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Tonbandgeräte der Standard für private Audioaufnahmen, manchmal wurden Geräusche oder Gespräche aufgezeichnet, das Haupteinsatzgebiet aber waren Musikaufnahmen. Als der Elektronikkonzern Philips vor über 50 Jahren die Musikkassette und ein Abspielgerät dafür auf den Markt brachte, trat die Kassette einen rasend schnellen Siegeszug an und eroberte die Haushalte. Die Gründe dafür waren die kinderleichte Bedienung: im Vergleich zum komplizierten Einfädeln eines Tonbandes ist das Einlegen einer Kassette mit 2-3 Handgriffen erledigt. Kassetten waren zudem billig in der Herstellung.

Wie ist eine Musikkassette aufgebaut?
Kassetten bestehen aus einem Gehäuse (oft mit Schrauben versehen, daher läßt es sich öffnen). Im Inneren befinden sich zwei Spulen, auf die ein Magnetband (das ist ein Kunststoffband mit einer magnetisierbaren Beschichtung) aufgewickelt ist. Durch ein klares Kunststoffenster läßt sich beobachten, wieviel Magnetband auf jeder Seite aktuell aufgewickelt ist. Die Spulen können durch Zugriff von außen gedreht werden, das Magnetband läßt sich vollständig von einer Spule zur anderen "umspulen." Die Kassette besitzt an der Oberseite eine Öffnung, an der das umlaufende Magnetband vorbeigeführt wird.

Wie ist der Kassettenrekorder aufgebaut?
Der Kassettenrekorder als Abspiel- und Aufnahmegerät für Musikkassetten besitzt ein Kassettenlaufwerk. In dieses Laufwerk wird die Kassette eingelegt. Dabei wird die obere Öffnung der Kassette an einem Tonkopf positioniert. Der Tonkopf ist ein Elektromagnet, der als Ringmagnet mit einem dünnen Spalt ausgeführt wird. Dieser dünne Spalt befindet sich in unmittelbarer Nähe des Magnetbandes.

Wie funktioniert nun das Abspielen von Musik?
Wenn ein Magnetband eine Tonaufnahme enthält, dann wurde der magnetischen Beschichtung eine bestimmte Magnetisierung aufgeprägt. Schaltet man das Abspielgerät ein, dann wird das Tonband am Tonkopf in gleichmäßiger Geschwindigkeit vorbeigeführt. Die unterschiedlichen Magnetisierungen induzieren wechselnde Ströme im Tonkopf (der ja ein Elektromagnet, also eine Spule mit Kern ist). Diese Wechselströme werden nun durch einen analogen Verstärker verstärkt und durch den Lautsprecher hörbar gemacht. Der Rekorder "spielt Musik".

Wie funktioniert nun das Aufnehmen von Musik?
Wenn man an den Tonkopf eine elektrische Wechselspannung (z.B. das analoge Signal eines Mikrophons oder eines Rundfunkempfangsteils) anlegt, dann entstehen magnetische Felder mit wechselnder Stärke. Drückt man am Rekorder den Aufnahmeknopf, dann wird das Magnetband in Bewegung gesetzt, wird wieder am Tonkopf vorbeigeführt und die wechselnden Magnetfelder prägen sich in die magnetisierbare Schicht auf dem Band ein. Der Rekorder "nimmt auf".

Das Schöne am Tonband ist, daß es im Gegensatz zu einer Schallplatte immer wieder neu benutzt werden kann, d.h. man kann es beliebig oft neu magnetisieren und bespielen. Dazu gibt es im Rekorder außer dem Tonkopf noch einen "Löschkopf", der vor einer Neuaufnahme die alte Magnetisierung neutralisiert. Nachteil der Kassetten war der manchmal auftretende "Bandsalat", wenn das Band sich wider Erwarten irgendwo festklemmte und man die Kassette mühsam aus dem Rekorder "herausoperieren" mußte.

Foto 1: © thomas222 - Fotolia.com
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