Ob es der Badeschaum in der Badewanne, der Löschschaum der Feuerwehr oder der Schaum auf Papas Weizenbier ist: sie alle strahlen in reinstem Weiß. Warum ist der Schaum weiß, obwohl die Flüssigkeit, die ihn bildet, manchmal sogar eine andere Farbe hat?
Was ist denn Schaum eigentlich?
Schaum sind Tausende kleiner Bläschen, die sich zu einem Gebilde zusammengeschlossen haben. Wie Bienenwaben kleben sie eng aneinander, benachbarte Bläschen teilen sich die Zwischenwände mit ihren Nachbarn. Mancher Schaum besteht aus runden Bläschen, andere haben Gasbläschen die Form von "Polyedern", dies sind Gebilde, die nur von geraden Flächen begrenzt werden, aber beliebig viele ("poly") Außenflächen haben können.
Was passiert mit Licht im Schaum?
Tritt Licht in ein Gasbläschen ein, so wird es mehrfach gebrochen und reflektiert. Lichtbrechung nennen Physiker den Effekt der Ablenkung eines Lichtstrahls. Diese findet immer dann statt, wenn Licht von einem dünnen in ein dichtes Medium wandert (z.B. von Luft in Seifenlösung), aber auch beim umgekehrten Fall (Übergang vom dichten in das dünne Medium) findet sie statt. Ab einem bestimmten Eintrittswinkel kann es sogar zur "Totalreflektion" des Lichtes kommen.
Die Anordnung der Schaumbläschen ist völlig unregelmäßig und ungeordnet. Kugelrunde Blasen oder Polyeder von unterschiedlichsten Größen mit unterschiedlichsten Anzahlen von Außenflächen wechseln sich ab. Lichtstrahlen werden daher in alle Richtung des Raumes abgelenkt, zurückgestreut und zurückreflektiert
Je feiner die Bläschen, desto diffuser und unstrukturierter wirkt der Schaum. Beste Beispiele sind Rasierschaum, Schlagsahne oder Milchschaum bei Capuccino. Da unser Tageslicht weiß ist, haben wir den Eindruck der "Farbe weiß".
Ähnliches kann man bei bei Zucker- oder Salzkristallen beobachten: Als Häufchen auf dem Löffel oder im Salzstreuer sind sie weiß, als große Kristalle sind sie durchsichtig.
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